Pressemeldungen
Im Januar 2025 lag der Milch Marker Index in Deutschland bei 121. Die Milcherzeugungskosten sind von Oktober 2024 bis Januar 2025 sehr leicht von 55,58 Cent auf 55,78 Cent pro Kilogramm gestiegen. Da aber der Auszahlungspreis im Bundesdurchschnitt um ganze 1,68 Cent gestiegen ist, hat sich das Verhältnis zwischen Preisen und Kosten gegenüber Oktober 2024 verbessert. Die Kostenunterdeckung hat sich um zwei Prozent verringert, liegt aber im Bundesdurchschnitt immer noch bei 6 Prozent.
Nichts Gutes erwartet die MEG Milch Board von der geplanten Fusion der Molkereikonzerne DMK (Deutsches Milchkontor) und Arla, jedenfalls nicht für die Milcherzeuger oder die Konsumenten. „Im Gegenteil,“ ist sich der Vorstandsvorsitzende Frank Lenz sicher, „es würde zu einer weiteren Markt- und Machtkonzentration führen und den Wettbewerb weiter einschränken.“
„Wenn diese beiden Konzerne fusionieren, würden sie knapp 13 Prozent der in Europa produzieren Milch verarbeiten. Für uns Milcherzeuger ist laut EU-Milchpaket bei einer Bündelungsgrenze von 4 Prozent der EU-Milchmenge Schluss. Selbst wenn wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, können wir eine solche Macht nicht erreichen. Das zeigt, wie absurd das Ganze ist. Hier sind eindeutig die Kartellbehörden gefordert!“
„Dass Landwirtschaft nicht ganz oben auf der Liste der künftigen Koalitionäre steht, wissen wir seit der Veröffentlichung des Sondierungspapiers von CDU und SPD,“ stellt der Vorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz fest. „Das ist einerseits angesichts der aktuellen weltpolitischen und nationalen Lage verständlich, andererseits ist Ernährungssouveränität in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.“
Dem Vernehmen nach bereiten die unionsgeführten Länder eine Beschlussvorlage im Bundesrat vor, die sich gegen die Umsetzung des Art. 148 richtet. Begründet wird dieser Vorstoß u. a. mit dem Argument, die genossenschaftliche Vertragsfreiheit sei in Gefahr.
Dazu stellt der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board klar: „Die genossenschaftliche Andienungspflicht und die Abnahmegarantie sind das genaue Gegenteil von Vertragsfreiheit. Der eine (die Milcherzeuger) bestimmt die Menge, der andere (die Molkereien) den Preis. Dieses Missverhältnis hat schon das Bundeskartellamt in seinem Sektorbericht 2012 festgestellt. Und auch die Studien der MEG Milch Board bestätigen dies ganz eindeutig. Wozu das Ungleichgewicht am Milchmarkt geführt hat, sehen wir seit Jahren: Die Milcherzeugungskosten werden nicht gedeckt, die Zahl der Milchviehbetriebe geht besorgniserregend stark zurück.“
Die EU-Kommission hat entschieden, dass der Bio-Standard für Pflanzenfresser nur noch mit einer Weidehaltung erlangt bzw. aufrechterhalten werden kann. Die bisher in Deutschland geltenden Ausnahmen sind nicht (mehr) rechtskonform.
„Die Umsetzung der Weidepflicht von heute auf morgen stellt viele kleinere Milchviehbetriebe besonders in Süddeutschland vor unüberwindbare Probleme und bedeutet letztendlich nicht nur den Ausstieg aus der biologischen Erzeugung, sondern schlimmstenfalls aus der Milchviehhaltung generell,“ stellt der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz fest. „Betroffen sind vor allem Betriebe in Dorflagen mit klein strukturierten, nicht zusammenliegenden Flächen. Sie leisten wertvolle Beiträge für die Biodiversität, das Landschaftsbild und den Tourismus.“