Pressemeldungen
Der aktuelle Milch Marker Index ist um zwei Punkte auf den Stand von 111 gesunken. Die Milcherzeugungskosten lagen im Januar bei 45,76 Cent pro Kilogramm. Damit setzte sich auch im letzten betrachteten Quartal von Oktober 2020 bis Januar 2021 die ausgesprochen ungünstige und ruinöse Kosten-Erlös-Situation für die Milchviehbetriebe fort. In diesem Zeitraum sind die Erzeugungskosten um einen Cent zurückgegangen. In den meisten Bundesländern konnten die Milchviehbetriebe insbesondere ihre Ausgaben für das zugekaufte Futter leicht senken. Da der Milchauszahlungspreis gegenüber dem vorhergehenden Quartal unverändert bei 32,7 Cent verharrte, verminderte sich die Unterdeckung der Kosten von 30 auf 29 Prozentpunkte.
Im Vergleich zum Vorjahresquartal Oktober 2020 sanken die Kosten vor allem in den Regionen Nord und Süd (-1,26 bzw. -1,04 Cent pro Kilogramm), während sie im Osten vermutlich auf Grund der besonderen Betroffenheit durch den Dürresommer 2020 leicht anstiegen (+0,36 Cent pro Kilogramm).
Bereits die erste Studie zur Wertschöpfung deutscher Molkereien im Jahr 2015 hat gezeigt: Es gibt keinen Wettbewerb um Milch. Dies wird durch die Aktualisierung bestätigt. In der aktuellen Studie wird die Wertschöpfung von 38 Molkereien untersucht. Das Ergebnis der Studie zeigt: Die Wertschöpfung bei den Molkereien ist in einem Zeitraum von zehn Jahren kontinuierlich gestiegen, die Milchauszahlungspreise hingegen nicht.
Mit einigem Erstaunen haben alle am so genannten Agrardialog beteiligten Verbände und Organisationen zur Kenntnis genommen, dass der Deutsche Bauernverband (DBV) mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) eine eigenständige Gesprächsplattform initiiert hat, die nun parallel und unabhängig von den von den zwischen Bäuerinnen, Bauern und dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandel (BVLH) bereits laufenden Gesprächen im Agrardialog stattfindet.
Dies umso mehr, als sich die am Agrardialog beteiligten berufsständischen Vertreter vorab noch intensiv darum bemüht hatten, den Bauernverband mit in den Agrardialog einzubinden.
Milchdialog: LEH-Gespräche können Chance für Verständigung über die gesamte Wertschöpfungskette sein
Die am Milchdialog teilnehmenden landwirtschaftlichen Verbände und Organisationen arbeiten seit einigen Wochen maßgeblich daran mit, dass die Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) strukturiert, organisiert und möglichst basisdemokratisch ablaufen können.
„Es zahlt sich jetzt aus, dass wir uns schon vorher untereinander um einen Austausch bemüht haben, konkrete Zielvorstellungen formuliert haben und unsere Positionen im Vorfeld gemeinsam vertieft haben“, zeigen sich die Teilnehmer des Milchdialogs, die in den verschiedenen Arbeitsgruppen mitarbeiten, zufrieden. „Nachdem nun Struktur und Organisatorisches auch auf übergeordneter Ebene geklärt sind, haben wir in der Arbeitsgruppe Milch gemeinsam mit den anderen Vertretern der Landwirtschaft damit die Basis, konstruktiv nach vorne zu arbeiten.“
Die am Milchdialog teilnehmenden Verbände und Organisationen haben sich Anfang Januar intensiv über die zahlreichen Forderungen, Ideen und Vorschläge, die im Zuge der Aktionen der Bäuerinnen und Bauern präsentiert wurden, ausgetauscht und in Folge die Positionierung des Milchdialogs vom 10. Dezember weiter konkretisiert und vertieft.
„In unseren Forderungen geht es vor allem um Marktstellung, Marktstellung und noch mal Marktstellung,“ erklären die Teilnehmer des Milchdialogs. „Die Marktstellung der Erzeuger zu verbessern, ist der Schlüssel dafür, um mittel- und langfristig Erzeugerpreise zu erhalten, die eine angemessene Entlohnung für die hergestellten Lebensmittel und eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe zulassen.“