Pressemeldungen
Die Aktion „Schluss mit lustig – Uns geht die Luft aus“ wird fortgesetzt: Am 19.11. um 11 Uhr 11 fahren die Bäuerinnen und Bauern erneut in ganz Deutschland zu ihren Verarbeitern und holen dort deren offizielle Antwort auf das vor einer Woche abgegebene gemeinsame Forderungspapier ab.
Schon mit dem flächendeckenden Auftakt der Aktion „Schluss mit lustig“ bei über 150 Verarbeitungsunternehmen wurde noch einmal verdeutlicht, wie existenzbedrohend die wirtschaftliche Lage insbesondere der tierhaltenden Betriebe angesichts deutlich steigender Kosten und niedrigster Erlöse in ganz Deutschland ist.
„Wir lassen nicht locker, denn es geht um unsere Existenz!“ ist die Botschaft des erneuten verbändeübergreifenden Besuchs. „Für uns war schon am 11.11. klar: Wir kommen am 19. November wieder, um uns die schriftliche Stellungnahme unserer Molkereien, Schlachthöfe und anderer Verarbeiter persönlich abzuholen – wie auch immer sie zu einem erneuten Besuch stehen. Auch das als ein Signal, dass wir uns nicht wegschieben und vertrösten lassen können“, erklären die Teilnehmer des Milchdialogs.
Die Erzeugungskosten für Biomilch in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2019/20 bei 64,63 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Bio-MMI um zwei Punkte auf einen Wert von 97. Das entspricht 1,20 Cent. Seit dem Wirtschaftsjahr 2015/16 (Basis = 100) sanken die Erzeugungskosten um drei Punkte. Der höchste Kostenstand liegt weiterhin im Wirtschaftsjahr 2014/15 mit 104 Indexpunkten.
Gegenüber dem Wirtschaftsjahr 2018/2019 haben sich die Kosten für den allgemeinen Betriebs- und Materialaufwand insgesamt kaum verändert, die höchsten Ausgaben hatten die Biomilchviehbetriebe wie auch im Vorjahr für Futter, Abschreibungen, Energie sowie Unterhaltung von Gebäuden und Maschinen. Der Einkommensansatz für die Bio-Milchbauern und –bäuerinnen lag bei 24,53 Cent, er beruht auf den aktuellen landwirtschaftlichen Tarifen.
An mehr als 150 Standorten von Molkereien und Schlachthöfen haben am 11.11.2020 in ganz Deutschland um 11 Uhr 11 die Bäuerinnen und Bauern in kleinen und auch größeren Delegationen verbändeübergreifend ein gemeinsames Forderungspapier unter dem Motto „Schluss mit lustig – Uns geht die Luft aus“ persönlich abgegeben. Darin fordern sie in einem ersten Schritt
Bäuerinnen und Bauern überbringen in ganz Deutschland gemeinsames Forderungspapier mit konkreten Preisforderungen an ihre Verarbeiter.
Die wirtschaftliche Lage der tierhaltenden Betriebe ist verzweifelt. Pünktlich am 11. 11. um 11 Uhr 11 werden daher Bäuerinnen und Bauern in ganz Deutschland bei ihren unmittelbaren Marktpartnern, den Molkereien und Schlachthöfen, unter dem Motto „Schluss mit lustig“ vorstellig und fordern in einem ersten Schritt
Bereits im August hatten sich die Verbände und Organisationen der Landwirte, die sich insbesondere für den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft engagieren, auf ein gemeinsames Positionspapier zu notwendigen Handlungsschritten im Milch- und Fleischbereich verständigt, das sich an Politikerinnen und Politiker richtete.
Angesichts der katastrophalen Situation, in der sich die tierhaltenden Betriebe aktuell befinden, haben sich die Teilnehmer des Milchdialogs nun auf ein gemeinsames Forderungspapier an die Verarbeiter – im Milchbereich also an die Molkereien – verständigt, das diesen in einem gemeinsamen Aktionsauftakt am 11. November öffentlich überbracht wird.