Innerhalb des Agrardialogs wurden die drei Arbeitsgruppen „Milch", „Schwein" und „Herkunft" gebildet. Die AG Schwein und die AG Milch bearbeiteten die drängendsten und existenzbedrohenden Probleme der Kollegen. Erste Lösungsansätze in Form von Vertragsgestaltungen für die Wertschöpfungskette wurden bereits aufgesetzt. Die Kennzeichnung von Schweinefleisch und deren Verarbeitungsprodukten mit z.B. „5 x D" wird innerhalb der Kette Schweinfleisch diskutiert und entwickelt.
Die Arbeitsgruppe „Herkunft" verfolgt das Ziel, dem Verbraucher transparent und einfach die Herkunft der landwirtschaftlichen Rohstoffe in einer Verpackung (sowohl Länderkennzeichnung aller landwirtschaftlichen Inhalte in verarbeiteten Lebensmitteln als auch in unverarbeiteter Ware mit den verschiedenen „Stationen", ggf. verschiedenen Ländern) aufzuzeigen. Ziel ist die Sensibilisierung des Verbrauchers für die dokumentierte Vielfalt. Dies soll LEH-übergreifend und einheitlich auf den Verpackungen gut sichtbar abgebildet werden.
Die Erhöhung der Wertschöpfung für die landwirtschaftlichen Betriebe war und ist das wichtigste Ziel der landwirtschaftlichen Vertreter im Gesprächsformat Agrardialog.
In der sogenannten Lenkungsgruppe, besetzt mit landwirtschaftlichen Vertretern, Handel und einigen Verbänden werden erarbeitete Themen zusammengefasst und Konsens erreicht. Diese Arbeitsergebnisse werden in Protokollen festgehalten. Die Moderation in den AGs und in der Lenkungsgruppe leistet die DLG.
Zwischenzeitlich wurde seitens des DBV die sogenannte „Zentrale Koordinierungsstelle Handel-Landwirtschaft" (ZKHL) gegründet, in der neben dem DRV auch der HDE (Handelsverband Deutschland) Mitglied ist. Es ist das Ziel der ZKHL, den Agrardialog in diese Organisation zu überführen. Wir gehen aber davon aus - Stand heute - dass die von uns erarbeiteten Ergebnisse in der aktuellen ZKHL-Organisationsstruktur nicht effizient weiterbearbeitet werden können und der von uns begonnene Wege dort nicht vehement und mit hohem Tempo weitergeführt werden wird. Die erprobte Zusammenarbeit innerhalb des Agrardialogs wird dort nicht umzusetzen sein.
Nach neun Monaten vermeintlich guter Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmern der Wertschöpfungskette hat der Handel nun den Tisch verlassen, um in der durch den DBV, DRV und HDE gegründeten ZKHL Platz zu nehmen.
Wir haben unsererseits ein Konzept erarbeitet, um eine Zusammenarbeit mit allen Parteien der Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Darüber werden wir nun mit der ZKHL diskutieren und weiterhin Lösungen für unsere Berufsgruppe innerhalb der Wertschöpfungskette vorantreiben. Nur eine paritätische Beteiligung aller, insbesondere der Verbändegemeinschaft, und eine demokratische Entscheidungsfindung ist für uns die weitere Diskussionsgrundlage. Wir konnten erreichen, dass sich Vertreter der ZKHL, Handel und Landwirte zu einem zeitnahen Präsenztermin treffen.