Angebot bleibt knapp - Anlieferung unter Vorjahresniveau
GÖTTINGEN. Die Preise für Butter ziehen weiter an. Erste Molkereien zahlen 50 Cent an die Erzeuger.
Die Milchanlieferung in Deutschland liegt weiterhin unter dem Vorjahresniveau, auch wenn der saisonale Rückgang nach dem Einsetzen tieferer Temperaturen Mitte September vorerst unterbrochen wurde.
Niedrige Inhaltsstoffe
Laut ZMB ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung ist der Rückstand zur Vorjahreslinie auf 0,9 Prozent geschrumpft. An den niedrigen Inhaltsstoffen hat sich nichts geändert. Die ZMB bezeichnet die Nachfrage nach Frischprodukten als „anhaltend normal“. In der Zeit zwischen Sommer- und Herbstferien war der Bedarf angestiegen und hat inzwischen wieder etwas nachgelassen. Die Nachfrage nach abgepackter Butter wird weiter als gut beurteilt, obwohl die Bestellungen etwas zurückgegangen sind. Die amtlichen Notierungen an der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten lagen zuletzt zwischen 7,80 und 8,05 €/kg.
Die Butterpreise im Handel wurden zum 01.Oktober 2024 erneut angehoben. Betrug beispielsweise der Preis für Milsani Deutsche Markenbutter im Januar noch 1,69 € für das 250 Gramm Päckchen, so liegt er nun bei 2,39 €. Unklar ist, wie sich sowohl Rohstoffverfügbarkeit als auch Käuferverhalten weiter entwickeln werden. Bei Schnittkäse haben sich die niedrigen Lagerbestände auf die Verfügbarkeit ausgewirkt. Bei fortlaufend hoher Nachfrage kommt es teilweise zu Zuteilungen. Für Oktober konnten höhere Preise durchgesetzt werden, mit weiterer Tendenz nach oben.
GTD-Index legt zu
Das allgemein hohe Preisniveau spiegelt sich auch in den Spotmarktpreisen wider. Diese haben bereits Ende August die 60 ct-Marke überstiegen. Mittlerweile liegt der Durchschnitt für Deutschland bei 62,38 ct/kg. Die Entwicklung auf dem internationalen Markt ist ebenfalls positiv: Der Preisindex GTD (Global Dairy Trade) schloss Anfang Oktober 1,2 Prozent höher ab als beim vorherigen Termin.
Die Preissteigerungen kommen nur stark verzögert bei den Erzeugern an. Zwar haben einzelne Molkereien ihren Auszahlungspreis im letzten Monat um drei Cent angehoben und die 50 Cent-Marke auch für konventionelle Milch erreicht. Aber das Gros bewegt sich noch darunter, besonders die großen Genossenschaftsmolkereien.