Milchanlieferung in Deutschland deutlicher rückläufig

Markteinschätzung der MEG Milch Board in der agrarzeitung vom 27.06.2025

FAO erwartet international leichte Zuwächse

Der Spotmilchpreis steigt weiter. Der Trend an der Global Dairy Trade (GDT) ist hingegen leicht gefallen.

GÖTTINGEN. In der 23. Kalenderwoche berichtet die ZMB Zentrale Milchmarktberichterstattung GmbH von weiter sinkenden Milchmengen: Demnach erfassten die Molkereien in Deutschland 1,3 Prozent weniger Milch als in der Vorwoche, womit sich der Abstand zur Vorjahresmenge auf 2,2 Prozent vergrößerte.

Mehr Ware in der EU

In der EU-27 war die Milchanlieferung um 1 Prozent höher als im Vorjahr. Stark dazu beigetragen hat Irland mit einer Steigerung von 12,8 Prozent im Vergleich zur Vorjahreswoche. Beim Absatz von abgepackter Butter machten sich die bald endende Spargelsaison sowie die Feiertage positiv bemerkbar. Blockbutter wird ebenfalls gut nachgefragt. Es gibt weiterhin Bedarf. Die Notierungen an der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten lagen zuletzt bei 7,40 – 7,58 €/kg. Die gute Nachfrage nach Schnittkäse hält im Inland an. Die kontrahierten Mengen werden planmäßig abgefragt.

Aktuell wird von einer Belebung der Nachfrage aus Südeuropa berichtet, allerdings scheinen die Bestellungen aus Italien unter den Erwartungen zu liegen. Bei nach wie vor geringen und jungen Beständen zeichnet sich ab, dass bei kurzfristigen Abschlüssen höhere Preise gefordert werden. Der Markt für Magermilchpulver ist im Moment ruhig. Die in den letzten Wochen auf über 50 ct/kg gestiegenen Spotmilchpreise spiegeln die Situation auf dem deutschen Markt wider.

 An der Handelsbörse Global Dairy Trade (GDT) in Auckland/Neuseeland hingegen hat sich der leichte Preisrückgang der vergangenen Termine fortgesetzt. Der Durchschnittspreis für Milchprodukte ist am 17.06.2025 um 1 Prozent gefallen. Allerdings bleibt Butter auch international gefragt. Für den weltweiten Milchmarkt prognostiziert die FAO ein Wachstum von 1 Prozent im Jahr 2025. Der größte Zuwachs wird in Asien erwartet.

Weiter keine Kostendeckung

Die Erzeugerpreise in Deutschland lagen nach Angaben der ZMB im April 2025 bei 53,02 ct/kg für konventionelle Milch, für Biomilch wurden durchschnittlich 64,29 ct/kg gezahlt. Damit ist weiterhin keine Kostendeckung erreicht worden.