Rückgang der Anlieferung in ganz Deutschland
GÖTTINGEN.Die Nachfrage nach Milchprodukten ist stabil. Die Butterpreise sind gesunken und tragen dazu bei.
Der saisonale Anstieg der Milchanlieferung setzt sich fort. Die deutschen Molkereien erfassten in der 10. Woche laut ZMB Zentrale Milchmarktberichterstattung GmbH 0,6 Prozent mehr Milch als in der Vorwoche.
Vorjahreslinie unterschritten
Dennoch wurde die Vorjahreslinie immer noch um 1,4 Prozent unterschritten. Die Rückgänge der Milchmengen betreffen ganz Deutschland, sie waren mit -0,5 Prozent in Sachsen-Anhalt und Sachsen am geringsten und mit -5 Prozent in der Region Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland am größten.
Die Preissenkungen im Handel dürften dazu beigetragen haben, die Nachfrage nach abgepackter Butter zu beleben. Mit dem nahenden Osterfest ist weiter mit starken Butterabsätzen zu rechnen. Milchfett ist weiterhin begehrt, die Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten für abgepackte Butter lagen am 19.03.2025 immer noch zwischen 7,40 und 7,80 €/kg. Es stellt sich also die Frage, wie lange der Handel die gesenkten Preise wird halten können. Dies gilt ebenso für die kürzlich erfolgten Preissenkungen für Sahneprodukte und Speisequark.
Das Angebot für Schnittkäse aus der laufenden Produktion ist vollständig verplant, kurzfristige Anfragen können nicht bedient werden. Für die Reifelager gilt nach wie vor: niedrige Bestände und junger Altersaufbau. Der Markt für Magermilchpulver ist ruhig. Das Kaufinteresse innerhalb der EU betrifft primär das zweite Quartal. Der Export wird durch den starken Euro erschwert.
Rabobank erwartet Wachstum
International rechnet die Rabobank mit einem bescheidenen Wachstum des globalen Milchmarktes bis Mitte 2026, das von einer Angebotsausweitung und einem dynamischen Handel angetrieben werde. Die Bank erwartet, dass die Milchproduktion in den sieben größten Exportregionen um 0,8 Prozent steigen wird.
Begründet wird dies mit dem Ausbleiben der typischen Zuwächse in den letzten Jahren. Sollte der Trend zum strukturellen Milchmengenwachstum zurückkehren, wäre dies eine unerwartete Trendumkehr. Die derzeitigen Fakten belegen, dass Milch weiterhin knapp ist und auch bleiben wird.