Handel senkt die Butterpreise

Markteinschätzung der MEG Milch Board in der agrarzeitung vom 14.02.2025

Ende Januar war die Milchanlieferung in Deutschland nach Angaben der ZMB Zentrale Milchmarktberichterstattung GmbH wieder saisonal steigend. In der 4. Woche wurden 1,0 Prozent mehr Milch als in der Vorwoche erfasst. Der Rückstand auf die Vorjahreswoche beträgt dennoch 1,5 Prozent.

Butter weiter relativ teuer

Die Butterpreise bewegen sich auf einem für die Jahreszeit immer noch hohen Niveau, auch wenn sie etwas nachgegeben haben. Die Notierungen der Süddeutschen Butter- und Käse-Börse in Kempten liegen unterändert bei 8,50 bis 8,80 €/kg für geformte Butter und zwischen 7,25 und 7,40 €/kg für Blockbutter.

Bei Schnittkäse ist die Lage in den Reifelagern weiterhin von Knappheit geprägt, bei weiterhin jungem Altersaufbau. Der Markt für Magermilchpulver ist weiter uneinheitlich. Nachdem keine weiteren Fälle von Maul- und Klauenseuche (MKS) mehr aufgetreten sind, scheint trotz einiger Beeinträchtigungen der Export wieder in Gang zu kommen. Während die Blauzungenkrankheit zweifellos Einfluss auf die Milchmenge und somit auch auf den Milchmarkt hatte, lässt sich dies in Bezug auf MKS noch nicht eindeutig einschätzen.

Inzwischen ist der Preiskampf um Butter eröffnet. Laut Lebensmittelzeitung haben Sparten der Schwarz-Gruppe mit einer Senkung des Preises um 14 Cent pro 250 Gramm-Packung auf 2,25 € überrascht. Daraufhin zog Aldi nach und zwang die Schwarz-Gruppe zu weiteren Preissenkungen. Demgemäß stehen alle anderen Ketten unter Druck.

Keine Margen für den Handel

Die genannten Butterpreise an der Börse in Kempten zeigen an, dass die vorgenommenen Preissenkungen dem Handel keine Marge an dem Eckprodukt Butter lässt. Erfahrungsgemäß werden geringere Margen an die Handelspartner weitergegeben.

Inwieweit das geringe Rohmilchangebot verhindern kann, dass der Preiskampf des übermächtigen Lebensmitteleinzelhandels (LEH) durch geringe Milchpreise für die Erzeuger bezahlt werden muss, wird sich zeigen. Angesichts bereits bestehender Unterdeckungen der Erzeugungskosten wäre das fatal. Weitere Milcherzeuger würden die Milchproduktion einstellen.