Vorjahreslinie auch in der EU-27 unterschritten
Die Feiertage belebten die Nachfrage. Die Erzeugerpreise sind leicht gesunken.
GÖTTINGEN: Die Milchanlieferung in Deutschland ist im Februar zwar saisonal weiter leicht angestiegen, der Abstand zur Vorjahreslinie hat sich laut ZMB Zentrale Milchmarktberichterstattung GmbH aber weiter vergrößert und liegt nun bei minus 2,1 Prozent.
Plus in Osteuropa
Diese Entwicklung setzt sich auf EU-Ebene fort: Auch in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Irland wurde weniger Milch an die Molkereien geliefert. Die Steigerungen in den osteuropäischen Ländern konnten das Defizit nicht ausgleichen, so dass in den ersten beiden Monaten 2025 ein Minus von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entstand, jedoch bei einem höheren Gehalt an Inhaltsstoffen.
Bei abgepackter Butter sorgte das Osterfest für einen guten Absatz, Und auch durch die zunehmende Verfügbarkeit von heimischem Spargel ist mit Impulsen zu rechnen. Die Molkereiabgabepreise für abgepackte Butter sind unverändert. Bei Blockbutter ist eine gute Nachfrage für kurzfristige Termine festzustellen. Für längerfristige Geschäfte ist die Haltung eher abwartend, hier gehen die Preisvorstellungen von Anbietern und Abnehmern anscheinend auseinander. Der Markt für Schnittkäse ist weiter stabil. Die gute Nachfrage vor Ostern stellte die Lieferanten teilweise vor große Logistikprobleme. Der Bedarf in den südeuropäischen Urlaubsländern steigt mit zunehmender Auslastung der Quartiere, allerdings wirkten die Unwetter in Italien zuletzt dämpfend. Zusätzliche Nachfragen gehen aus Drittländern ein, die wahrscheinlich auf die US-Zollpolitik zurückzuführen sind. Die Bestände in den Reifelagern sind weiter niedrig und jung. Künftig muss weiter mit geringerem Milchaufkommen – und damit Rohstoff für die Käseproduktion - gerechnet werden
Milchpreis ungenügend
Diese Entwicklungen deuten auf steigende Milchauszahlungspreise hin, tatsächlich haben aber einige Molkereien ihre Preise wieder gesenkt. Das hat mit dem realen Marktgeschehen wenig zu tun. Die aktuelle Unterdeckung beträgt nach Berechnungen der MEG Milch Board immer noch 6 Prozent. 2024 fehlten den deutschen Erzeugern durchschnittlich 8,67 ct/kg Milch. Das ergibt bei einer Milchmenge von 31,12 Mio. t Milch, die laut AMI an die Molkereien geliefert wurde, ein Defizit von rund 2,7 Mrd. Euro.