Butterpreise weiter im Höhenflug

Markteinschätzung der MEG Milch Board in der agrarzeitung vom 16.08.2024

 

Käsewerke für die kommenden Wochen ausverkauft

GÖTTINGEN. Rückläufige Milchanlieferung und niedrige Inhaltsstoffe halten die Rohstoffe für die Molkereien knapp. Magermilchpulver ist derzeit die Preisbremse.

Die Milchanlieferung in Deutschland ist laut Zentraler Berichterstattung GmbH (ZMB) weiterhin saisonal rückläufig, zuletzt auch unter der Vorjahreslinie. Das heißt: 0,8 Prozent weniger als in der Vorwoche, der Rückstand zur Vorjahreswoche betrug 1,1 Prozent. Zudem wird weiterhin von niedrigen Inhaltsstoffen, vor allem Fett, berichtet.

Industriekunden warten ab

Die Butterpreise steigen weiter, an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten legten die Notierungen zum Monatswechsel um bis zu 20 Cent je Kilogramm zu und betragen nun für geformte Deutsche Markenbutter zwischen 6,89 und 7,20 Euro pro Kilogramm. Auch Industriekunden sind an Butter interessiert, sie beschränken sich scheinbar auf die momentan notwendigen Mengen und warten die weitere Entwicklung ab. Der Handel hat auf eine weitere Anhebung der Verbraucherpreise verzichtet. Sie liegen nach wie vor unter der 2-Euro-Marke.

Schnittkäse ist gerade noch knapp verfügbar, die Käsewerke sind anscheinend für die nächsten Wochen ausverkauft, für zusätzliche Anfragen sind keine Mengen vorhanden. Die Bestände in den Reifelägern sind rückläufig und von junger Altersstruktur. Damit ist in den nächsten Monaten ein Preisaufschlag zu erwarten.

Der Markt für Magermilchpulver ist weiter von der Ferienzeit geprägt. Die Werke konzentrieren sich auf die Abwicklung bestehender Kontrakte. Für spätere Termine werden Gespräche geführt, wobei die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern weiterhin differieren. Der Magermilchpulvermarkt ist derzeit die Milchpreisbremse.

Verbraucher halten sich zurück

Die Verbraucher gaben insgesamt im ersten Halbjahr laut NielsenIQ weniger für Molkereiprodukte aus, wobei die Absatzrückgänge für Butter und für Käse an der Theke am deutlichsten waren. Dagegen wurden größere Mengen an SB-Käse, Joghurt, Quark und Sahne als im Vorjahr eingekauft. Aktuell ist das Ende der Ferienzeit zu spüren, die sommerliche Witterung sorgt für Nachfrageimpulse.

Der Kieler Rohstoffwert des Instituts für Ernährung und Ernährungswirtschaft erhöhte sich im Juli um 0,5 Cent oder 1,1 Prozent auf 45,8 Cent pro Kilogramm Milch.