Pressemeldungen
Von Januar bis April 2020 ist der Milch Marker Index um zwei Punkte auf den Stand von 113 (2015=100) gestiegen. Wie schon im Januar lagen die Milcherzeugungskosten damit im April 2020 nur noch knapp unter dem Jahresniveau von 2019 (2019=115). Die durchschnittlichen Milcherzeugungskosten in Deutschland betrugen im April 46,76 Cent pro Kilogramm Milch. Kostensteigerungen waren vor allem in der Region Süd (+ 1,27 Cent) und in der Region Ost (+ 1,09 Cent) zu verzeichnen.
Die Agrarminister/innen der Bundesländer befassten sich Anfang Mai anlässlich der Agrarministerkonferenz mit den Marktverwerfungen am Milchmarkt infolge der Corona-Krise. Im Ergebnis begrüßten sie die Eröffnung der privaten Lagerhaltung und den Erlass eines EU-Durchführungsakts nach Artikel 222 GMO, welcher der Branche befristet die Möglichkeit zur freiwilligen Mengenplanung eröffnet. Eigenen politischen Handlungsbedarf sehen die Agrarminister/innen nicht. Sie verweisen vielmehr auf die Sektorstrategie 2030 des Deutschen Bauernverbandes und der deutschen Milchindustrie und fordern in diesem Zusammenhang ein solidarisches Verhalten der Branche insgesamt.
Der Milch Marker Index MMI ist nach aktuellem Berechnungsergebnis von Oktober 2019 bis Januar 2020 um einen Punkt auf 107 Punkte gestiegen. Die Milcherzeugungskosten lagen bei 44,07 Cent je Kilogramm. Damit stiegen sie in den letzten drei Monaten um 0,36 Cent und konnten in keinster Weise von der Preisseite aufgefangen werden.
Die Auszahlungspreise der deutschen Molkereien lagen im Januar 2020 bei durchschnittlich 34,56 Cent und verzeichneten damit nur einen minimalen Anstieg von 0,33 Cent. Wie bereits im gesamten Jahr 2019 sind die Preise damit nahezu unverändert geblieben. Zu einer vollen Deckung der Milcherzeugungskosten bei fairen Einkommensbedingungen fehlen weiterhin fast 10 Cent pro Kilogramm Milch. Die Kostenunterdeckung hat sich auf 22 Prozent verfestigt.
Die Delegierten der MEG Milch Board haben in Göttingen einen neuen Vorstand gewählt: Frank Lenz folgt als Vorstandsvorsitzender auf Peter Guhl, der nach neun Jahren Vorstandsarbeit aus dem Team ausscheidet. Vorstand Albert Pröpster, der in seinem Amt bestätigt wurde, sagte in seiner Laudatio Guhl sei lange Zeit das „Gesicht“ der MEG Milch Board gewesen und habe die Arbeitsweise und auch die Erfolge der Organisation maßgeblich durch seine strategische Arbeit beeinflusst.
Seitwärtsbewegung auf viel zu niedrigem Niveau - mit diesen Worten lässt sich die aktuelle Situation am Milchmarkt wohl am besten zusammenfassen. Die aktuellen Ergebnisse des Milch Marker Index (MMI) spiegeln dies wider.