Branchenorganisation bitte nicht ohne die Milcherzeuger!

Die Gründung einer Branchenorganisation Milch ist eine von vier Kernforderungen der RoadMap Milch & Markt, welche die MEG Milch Board wenige Wochen vor dem Auslaufen der Milchquotenregelung veröffentlicht hat. Grundidee war: Wer nach dem Quotenende die Lieferbeziehungen innerhalb der Wertschöpfungskette Milch neu gestalten will, braucht dafür eine geeignete Plattform. Im Milchpaket ist dafür das Instrument Branchenorganisation (BO) gesetzlich verankert worden.

Nun verfügt die MEG Milch Board über sichere Informationen, dass eine Gründung kurz bevor steht. „Wir wissen, dass seitens einiger Verbände die Gründung einer Branchenorganisation Milch mit Hochdruck vorangetrieben wird, und wir haben große Sorge, dass am Ende des Tages die Milcherzeugergemeinschaften nicht mit am Tisch sitzen könnten.“ Peter Guhl, Vorstandsvorsitzender der MEG Milch Board, appelliert in diesem Zusammenhang an Bundesminister Christian Schmidt, als Hausherr der verantwortlichen Zulassungsbehörde regulierend einzuwirken: „Es kann doch nicht sein, dass innerhalb der Branchenorganisation die Lieferbeziehungen neu geregelt werden sollen, die vermarktenden Organisationen, welche die Verträge am Ende unterschreiben sollen, aber nicht mit verhandelt haben.“

Für Guhl riecht das Ganze schon jetzt nach machtpolitischen Spielereien, und er vermisst den ehrlichen Willen, die Position der Milcherzeuger innerhalb der Wertschöpfungskette Milch wirklich verbessern zu wollen. Die Forderung der MEG Milch Board formuliert Guhl klar: „In einer funktionierenden BO müssen möglichst alle Wertschöpfungsstufen vertreten sein: Milcherzeuger, Milchverarbeiter und Lebensmitteleinzelhandel. Vertreter der Milcherzeugergemeinschaften bringen wichtiges Knowhow dafür mit!“ Die MEG Milch Board hat Anfang November in einem persönlichen Schreiben an Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt ihre Bereitschaft zur Mitarbeit in einer BO Milch angemeldet.

> Hier finden Sie die PM als PDF-Download