Pressemeldungen

17.11.2025

Bio-MMI 2025: Erzeugungskosten von Biomilch spiegeln sich nicht im Preis wider

Nach den aktuellen Trendberechnungen des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL) lagen die Erzeugungskosten für Biomilch in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2024/25 bei 74,36 Cent pro Kilogramm – ein Plus von 0,63 Cent gegenüber dem Vorjahr. Der Bio-Milch Marker Index stieg leicht von 114 auf 115.Die nun vorliegenden aktualisierten Testbetriebsdaten 2023/24 weisen eine geringere Milchanlieferungsmenge je Ökobetrieb als im Vorjahr aus, was das tatsächliche Kostenniveau auf 73,73 Cent pro Kilogramm Milch anhebt.

15.10.2025

MMI 4-2025: Vertragspflicht würde Position der Milcherzeuger stärken

Der Milch Marker Index (MMI) lag im Juli 2025 bei 116. Die Milcherzeugungskosten verharrten auf einem Niveau von 53,53 Cent pro Kilogramm, was einem Anstieg von 1,53 Cent gegenüber Januar entspricht. Trotz dieser Belastung führten moderate Steigerungen bei den Milchauszahlungspreisen im ersten Halbjahr bundesweit zu einer knappen Kostendeckung. Die Aufwendungen für Gebäude- und Maschinenunterhalt gingen zurück, während Betriebs-, Energie- und Futtermittelkosten weiter anzogen.

26.08.2025

MMI 3-2025: Jetzt sind die Genossenschaften gefordert!

Im April 2025 lag der Milch Marker Index in Deutschland bei 124. Die Milcherzeugungskosten stiegen von Januar bis April 2025 um 1,42 Cent auf 57,20 Cent pro Kilogramm. Aufgrund des geringeren Anstiegs der Milchauszahlungspreise werden nur noch 93 Prozent der Erzeugungskosten gedeckt.Besonders stark gestiegen sind die Preise für Betriebsmittel wie Saatgut, Dünger und Pflanzenschutzmittel. Am stärksten betroffen war die Region Süd.

15.04.2025

MMI 2-2025: MEG Milch Board appelliert an neue Bundesregierung

Im Januar 2025 lag der Milch Marker Index in Deutschland bei 121. Die Milcherzeugungskosten sind von Oktober 2024 bis Januar 2025 sehr leicht von 55,58 Cent auf 55,78 Cent pro Kilogramm gestiegen. Da aber der Auszahlungspreis im Bundesdurchschnitt um ganze 1,68 Cent gestiegen ist, hat sich das Verhältnis zwischen Preisen und Kosten gegenüber Oktober 2024 verbessert. Die Kostenunterdeckung hat sich um zwei Prozent verringert, liegt aber im Bundesdurchschnitt immer noch bei 6 Prozent.

09.04.2025

Molkereifusion ohne Vorteile für Milcherzeuger

Nichts Gutes erwartet die MEG Milch Board von der geplanten Fusion der Molkereikonzerne DMK (Deutsches Milchkontor) und Arla, jedenfalls nicht für die Milcherzeuger oder die Konsumenten. „Im Gegenteil,“ ist sich der Vorstandsvorsitzende Frank Lenz sicher, „es würde zu einer weiteren Markt- und Machtkonzentration führen und den Wettbewerb weiter einschränken.“„Wenn diese beiden Konzerne fusionieren, würden sie knapp 13 Prozent der in Europa produzieren Milch verarbeiten. Für uns Milcherzeuger ist laut EU-Milchpaket bei einer Bündelungsgrenze von 4 Prozent der EU-Milchmenge Schluss. Selbst wenn wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, können wir eine solche Macht nicht erreichen. Das zeigt, wie absurd das Ganze ist. Hier sind eindeutig die Kartellbehörden gefordert!“

19.03.2025

MEG Milch Board fordert die Umsetzung von Art. 148 ein

„Dass Landwirtschaft nicht ganz oben auf der Liste der künftigen Koalitionäre steht, wissen wir seit der Veröffentlichung des Sondierungspapiers von CDU und SPD,“ stellt der Vorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz fest. „Das ist einerseits angesichts der aktuellen weltpolitischen und nationalen Lage verständlich, andererseits ist Ernährungssouveränität in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.“

07.02.2025

Es gibt keine Vertragsfreiheit bei Genossenschaften!

Dem Vernehmen nach bereiten die unionsgeführten Länder eine Beschlussvorlage im Bundesrat vor, die sich gegen die Umsetzung des Art. 148 richtet. Begründet wird dieser Vorstoß u. a. mit dem Argument, die genossenschaftliche Vertragsfreiheit sei in Gefahr.Dazu stellt der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board klar: „Die genossenschaftliche Andienungspflicht und die Abnahmegarantie sind das genaue Gegenteil von Vertragsfreiheit. Der eine (die Milcherzeuger) bestimmt die Menge, der andere (die Molkereien) den Preis. Dieses Missverhältnis hat schon das Bundeskartellamt in seinem Sektorbericht 2012 festgestellt. Und auch die Studien der MEG Milch Board bestätigen dies ganz eindeutig. Wozu das Ungleichgewicht am Milchmarkt geführt hat, sehen wir seit Jahren: Die Milcherzeugungskosten werden nicht gedeckt, die Zahl der Milchviehbetriebe geht besorgniserregend stark zurück.“

04.02.2025

Weidehaltung muss vergütet werden!

Die EU-Kommission hat entschieden, dass der Bio-Standard für Pflanzenfresser nur noch mit einer Weidehaltung erlangt bzw. aufrechterhalten werden kann. Die bisher in Deutschland geltenden Ausnahmen sind nicht (mehr) rechtskonform.„Die Umsetzung der Weidepflicht von heute auf morgen stellt viele kleinere Milchviehbetriebe besonders in Süddeutschland vor unüberwindbare Probleme und bedeutet letztendlich nicht nur den Ausstieg aus der biologischen Erzeugung, sondern schlimmstenfalls aus der Milchviehhaltung generell,“ stellt der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz fest. „Betroffen sind vor allem Betriebe in Dorflagen mit klein strukturierten, nicht zusammenliegenden Flächen. Sie leisten wertvolle Beiträge für die Biodiversität, das Landschaftsbild und den Tourismus.“

23.01.2025

Offener Brief: Vertragspflicht für Milchbranche europaweit umsetzen

Die MEG Milch Board fordert in einem offenen Brief zusammen mit mehreren Verbänden Bundeskanzler Olaf Scholz dazu auf, sich bei der Positionierung der Bundesregierung für das Treffen des EU-Agrarrates am kommenden Montag endlich hörbar und engagiert für eine spürbare Verbesserung der Verhandlungsposition von Milchbäuerinnen und Milchbauern auf EU-Ebene einzusetzen. Die Umsetzung von Art. 148 GMO, der es den Mitgliedstaaten gestattet, eine Vertragspflicht für die Milchbranche einzuführen, wäre der erste Schritt in diese Richtung. Vor der Lieferung müssten Milcherzeuger bzw. deren Vermarktungszusammenschlüsse schriftliche Verträge, die Menge, Preis, Qualität und Laufzeit beinhalten, abschließen. Bislang hat Deutschland noch keinen Gebrauch von dieser Möglichkeit gemacht. Ein Reformvorschlag der EU-Kommission sieht nur vor, dass die für die Europäischen Mitgliedstaaten bisher freiwillige Umsetzung der Vertragspflicht zukünftig europaweit verpflichtend umgesetzt wird. Am kommenden Montag, 27.01.2025, wird im EU-Agrarrat erstmalig darüber verhandelt.

15.01.2025

MMI 1-2025: Aktuelle EU-Zahlen belegen starke Steigerung der Produktionskosten

Die Daten des Informationsnetzes landwirtschaftlicher Buchführungen (INLB) der EU bilden die Grundlage des Milch Marker Index (MMI). Die jüngst veröffentlichten Zahlen offenbarten einen Kostensprung von 2021 auf 2022 von 6,83 ct/kg Milch. Entsprechend stieg der MMI im Jahr 2022 auf 120. Der aktuelle Wert (Oktober 2024) beträgt 121. Bei Milcherzeugungskosten von 55,58 ct/kg und einem Milchauszahlungspreis von 50,87 ct/kg fehlen 4,71 ct/kg oder 8 Prozent zur Kostendeckung.

05.12.2024

Vertragspflicht heißt mehr Marktbeteiligung für Milchbauern

Die MEG Milch Board begrüßt, dass Minister Özdemir die Umsetzung von Art.148 GMO nun doch noch in Angriff nimmt. Damit rückt die Vertragspflicht für Milchlieferungen näher, wenngleich der aktuelle Entwurf noch deutlichen Änderungsbedarf aufzeigt, um die gewünschten Ziele erreichen zu können.Der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz ist Milchbauer in Sachsen-Anhalt und kennt die Diskrepanz zwischen Erzeugungskosten und Milchauszahlungspreis aus eigener Erfahrung: „Die konstante Unterdeckung der Erzeugungskosten, die wir bis auf wenige Ausnahmen feststellen, hat zu einem Ausbluten der Betriebe und zu zahlreichen Betriebsaufgaben geführt. Alle bisher angewandten – oder unterlassenen – Maßnahmen konnten das nicht verhindern.“

15.11.2024

Bio-MMI 2024: Biomilcherzeugung - Geld für eigene Entlohnung und Investitionen fehlt

Die Erzeugungskosten für Biomilch in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2023/24 bei 68,53 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von nur 0,11 Cent pro Kilogramm, so dass der Bio-Milch Marker Index (Bio-MMI) bei einem Stand von 107 bleibt. Die Kosten für Zukauffutter und Energie sind nach dem Höchststand im Wirtschaftsjahr 2022/2023 wieder gesunken. Aber es gab im vergangenen Jahr eine deutliche Erhöhung bei den Arbeitskosten der selbstständigen Landwirte und ihrer mitarbeitenden Familienangehörigen, weil der zugrundeliegende Einkommensansatz gestiegen ist. Da die Erzeugerpreise für Biomilch im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent von 60,36 Cent auf 55,55 Cent pro Kilogramm gesunken sind, hat sich die Kostenunterdeckung von 12 auf 19 Prozent erhöht. Im Wirtschaftsjahr 2023/2024 deckte der Biomilchpreis nur noch 81 Prozent der Milcherzeugungskosten.

18.10.2024

Ife-Institut als Fürsprecher der altbekannten Industrieinteressen

Das ife-Institut für Ernährung und Ernährungswissenschaft und der Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Kiel haben im Auftrag des Raiffeisenverbandes das Diskussionspapier „Analyse und Effekte von Milchliefervertragsänderungen bei Umsetzung des Art. 148 der GMO in Deutschland“ erstellt. Entsprechend industriefreundlich sind die Ergebnisse.

15.10.2024

MMI 4-2024: Butterpreise im Höhenflug - Erzeuger nicht genug beteiligt

Der Milch Marker Index liegt im Juli 2024 mit einem Wert von 101 auf dem Niveau des vorherigen Vergleichsmonats April. Die Milcherzeugungskosten sind im Vergleich zum April 2024 um 0,22 Cent auf 46,52 Cent gestiegen. Der leichte Kostenanstieg ist vor allem auf die höheren Düngemittelpreise zurückzuführen. Da der Milchauszahlungspreis im gleichen Zeitraum jedoch deutlich stärker um durchschnittlich 1,50 Cent je Kilogramm Milch auf 46,29 Cent gestiegen ist, hat sich das wirtschaftliche Ergebnis der Milchviehbetriebe verbessert. Bei einem Preis-Kosten-Verhältnis von 0,99 wurde im Juli 2024 nahezu eine Deckung der Produktionskosten erreicht. Wie immer gab es Unterschiede zwischen den Regionen und Bundesländern. Während die Milchauszahlungspreise in den Regionen Nord und Ost um durchschnittlich 1,88 bzw. 1,89 Cent pro Kilogramm stiegen, lag der Milchpreisanstieg in der Region Süd bei 0,83 Cent. Allerdings wurden in der Region Süd mit 47,03 Cent gegenüber 45,60 Cent in der Region Nord und 46,56 Cent in der Region Ost im Juli die höchsten Auszahlungspreise erzielt.

09.09.2024

MEG Milch Board zu Terminmärkten: Alter Wein in neuen Schläuchen

Im Zusammenhang mit der Umsetzung des Art. 148 GMO wird immer wieder propagiert, Milchpreise an der Warenterminbörse abzusichern. Davon hält der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz wenig: „Die MEG Milch Board kämpft seit Jahren für kostendeckende oder besser: gewinnbringende Milchpreise und fordert deshalb die verpflichtende Einführung von Verträgen im Milchsektor, damit die Milchpreise auf Augenhöhe verhandelt werden können. Uns verwundert, dass sich beispielsweise der Bauernverband so vehement dafür einsetzt, Terminmärkte stärker zu nutzen. Die Terminmärkte sind nur ein Spiegelbild des Kassamarktes. Wenn der Kassamilchmarkt nicht funktioniert, funktioniert der Terminmarkt auch nicht!“

15.07.2024

MMI 3-2024:Mit Umsetzung von Art. 148 Odyssee der Milchbauern beenden

Im April 2024 betrugen die Milcherzeugungskosten 46,30 Cent pro Kilogramm. Der Milch Marker Index ist gegenüber dem vorherigen Stichmonat Januar 2024 von 104 auf 101 gefallen). Der Milchauszahlungspreis lag bei 44,79 Cent. Das Verhältnis zwischen Kosten und Erlösen ist in Deutschland also weiterhin ungünstig für die Milchviehbetriebe, auch wenn sich die Kostendeckung von 92 auf 97 Prozent verbesserte. Die leichte Entspannung auf der Kostenseite ergab sich vor allem durch gefallene Futterkosten. Ungeachtet dessen spüren die Milcherzeuger weiterhin einen immensen Kostendruck, der nur durch hohe Rindererlöse gedämpft wird Die Kosten für die Betriebsmittel und den allgemeinen Betriebsaufwand liegen seit 2021 über 46 Cent. Jedwede Preissenkung bei der Milch oder beim Rindfleisch wäre für viele weitere Betriebe existenzbedrohend.

29.05.2024

FDP darf Markt nicht blockieren: Milchbauern wollen Preise verhandeln können!

Mit einer Kuh demonstrierten heute Milchbäuerinnen und -bauern für Verhandlungen auf Augenhöhe auf dem Gänsemarkt in Hamburg anlässlich des Wahlkampfendspurts der FDP. Denn allen voran verhindert die FDP die Marktwirtschaft, so die Milchbäuerinnen und -bauern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), MEG Milch Board und Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM). Die Verbände fordern die FDP auf, eine Vertragspflicht für Milch nicht zu blockieren, damit Bäuerinnen endlich über den Preis der Milch verhandeln können. Ein verschärftes Tierschutzgesetz, wie es die Ampelregierung aktuell vorsieht, kostet den Betrieben mehr Geld, das sie am Markt derzeit nicht erwirtschaften können.

28.05.2024

Marktverweigerer FDP

Momentan steht die Umsetzung des Art. 148 GMO an. Dazu gibt es einen Referentenentwurf, der sich in der Ressortabstimmung befindet. Es geht um die verpflichtende Einführung von Verträgen im Milchsektor, in denen schon vor der Milchlieferung konkrete Angaben zu Menge, Preis, Qualität und Lieferzeitraum stehen sollen. Die Regierungskoalition ist sich einig, dass Art. 148 kommen soll. Doch insbesondere Finanzminister Christian Lindner scheint das Vorhaben verhindern zu wollen.Der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board kann sich diese Verweigerungshaltung nicht recht erklären: „Wir Milcherzeugerinnen und -erzeuger wollen mehr Markt, mehr Wettbewerb und weniger Subventionen. Das müsste doch gerade im Sinne der FDP sein. Mit diesem Vorgehen stärkt Minister Lindner den Eindruck, dass die FDP Klientel- statt Wirtschaftspolitik betreibt. Das ist nicht nur schlecht für die Wirtschaft, sondern auch für das Vertrauen in demokratische Parteien.“

15.04.2024

MMI 2/2024: Milchpreis hinkt der akutellen Entwicklung hinterher

Der aktuelle MMI liegt bei 104. Die Milcherzeugungskosten waren im Januar 2024 mit 47,66 Cent pro Kilogramm fast genauso hoch wie im Oktober 2023 (47,92 Cent pro Kilogramm). Gegenüber dem Durchschnittsjahr 2023 liegen die für Januar 2024 ermittelten Kosten um 1,30 Cent (+2,66 Prozent) höher. Das ist wie schon im Oktober unter anderem auf den saisonal bedingt erhöhten Aufwand für das Zukauffutter zurückzuführen.Die Milchauszahlungspreise betrugen im Januar 43,92 Cent. Sie lagen damit zwar 2,60 Cent höher als noch im Oktober 2023, weshalb sich die Preis-Kosten-Ratio gegenüber dem vorherigen Vergleichsmonat von 0,86 (Unterdeckung von 14 Prozent) auf 0,92 (Unterdeckung von 8 Prozent) verbesserte. Im Jahresdurchschnitt von 2023 wurde die Kostendeckung dagegen fast erreicht (Unterdeckung von 2 Prozent).

28.03.2024

Entwurf nachbessern für bessere Marktstellung der Milcherzeuger

Der BMEL-Entwurf zur Anwendung des Art. 148er der gemeinsamen Marktorganisation (GMO) der EU ist jetzt in der Ressortabstimmung. Die Verbände MEG Milch Board, LsV Deutschland, AbL, BDM und EMB begrüßen und unterstützen, dass das BMEL den Art. 148 endlich anwenden will, da die Vorgängerregierung diesen notwendigen Schritt versäumt hat. Allerdings sind die Verbände enttäuscht von der noch viel zu unklaren und in Teilen unwirksamen Ausgestaltung dieses Entwurfs und fordern Nachbesserungen.

18.03.2024

Marktstellung für Milcherzeuger jetzt wirksam stärken

Eckpunktepapier der Verbändegemeinschaft zur geplanten Anwendung des Art. 148 GMO:Wir nehmen als Bäuerinnen und Bauern das Grundgesetz ernst und wollen Demokratie leben. Auch deshalb übernehmen wir die Verantwortung für unsere Höfe. Wir erwarten, dass die EU-Kommission, die Bundesregierung und die Regierungen der Bundesländer auch ihre Verantwortung wahrnehmen und mit uns zusammen wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen schaffen, damit wir die Existenz unserer Höfe sichern können.

18.01.2024

Marktregeln statt Subventionen

Der Vorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz hat bei den Protesten der vergangenen Woche ein großes Gefühl der Verbundenheit festgestellt, das weit über die Landwirtschaft hinausging. Das zeigte sich durch die enorme Unterstützung anderer Berufsgruppen und auch der Bevölkerung. „Es war enorm wichtig, gehört zu werden,“ stellt Lenz fest. Anlass der Proteste war unter anderem der schrittweise Abbau der Agrardiesel-Rückvergütung. Doch wie Lenz und auch andere Teilnehmer beobachten konnten: „Das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es geht um viel mehr: Die fehlgeleitete Agrarpolitik der letzten Jahre und Jahrzehnte muss dringend reformiert werden. Das brachten auch viele der Protestierenden in Berlin und in ganz Deutschland zum Ausdruck.“

15.01.2024

MMI 1/2024: Eine starke Marktposition entlastet Bauern und Bürger

Die Milcherzeugungskosten waren im Oktober 2023 mit 47,92 Cent pro Kilogramm um 1,81 Cent pro Kilogramm niedriger als im Juli 2023. Der Milch Marker Index liegt damit wie im Januar 2023 wieder bei 116. Auch die Preis Kosten Ratio verbesserte sich leicht. Während sich einerseits die Erlöse für Rindfleisch und Milch leicht erhöhten, sanken die Betriebskosten nur gering. Bei einem Wert von 0,86 stehen die Kosten und Erlöse also weiterhin in einem starken Missverhältnis.

04.01.2024

MEG Milch Board fordert grundlegende systemische Änderungen

Die MEG Milch Board unterstützt die Proteste der Bäuerinnen und Bauern. Dabei muss es um mehr gehen als nur um Agrardiesel und KFZ-Steuer. Das zeigt auch die überwältigende Unterstützung der Bevölkerung und vieler anderer Branchen. Die MEG Milch Board positioniert sich mit folgenden Forderungen bei den anstehenden Protesten:

21.12.2023

MMI hat sich als Leitindex in der Praxis etabliert

Die MEG Milch Board blickt auf zehn Jahre Berechnung der Milcherzeugungskosten zurück. Der Vorstandsvorsitzende Frank Lenz sieht eine gute Etablierung der Zahlen: „Seit Beginn der Berechnungen bilden unsere Ergebnisse auch eine faire Entlohnung der Betriebsleiter und Familienarbeitskräfte ab. Zudem sind unsere Berechnungen sehr aktuell durch ein eigens dafür entwickeltes Hochrechnungsverfahren. Erstmalig wurden repräsentative Zahlen geliefert und spiegeln damit eine große Bandbreite an Betrieben in ganz Deutschland wider. Darüber hinaus können wir mit dem Milch Marker Index die Entwicklung der Milcherzeugungskosten darstellen und den MMI ähnlich wie andere Kostenindizes einsetzen. Die Verwendung empirischer Daten und die Einbeziehung der notwendigen Entlohnung erbrachter Leistungen macht den MMI sehr objektiv.“

19.12.2023

Energien in Marktmacht investieren

Mit vielen Emotionen und einer gehörigen Portion Wut im Bauch haben sich viele Bäuerinnen und Bauern auf den Weg nach Berlin gemacht, um gegen die von der Bundesregierung beschlossenen Steuererhöhungen durch die Streichungen der Agrardieselbeihilfe und der Steuerbegünstigung von landwirtschaftlichen Fahrzeugen zu protestieren. Wie viele seiner Berufskollegen weiß der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz, dass diese Beihilfen ihre Berechtigung haben. Zum Zeitpunkt der Einführung war es politischer Wille, die Bevölkerung mit günstigen Lebensmitteln zu versorgen. Was landwirtschaftliche Fahrzeuge betrifft, so sind diese meist nicht auf öffentlichen Straßen, deren Erhalt aus den entsprechenden Steuereinnahmen finanziert werden soll, unterwegs. Eine Transformation der Landwirtschaft – etwa Ersatz von Herbizideinsatz durch mechanische Bekämpfung – würde durch die Streichung zudem in Frage gestellt.

15.11.2023

Bio-MMI 2023: Auch in guten Zeiten kommen Biobauern nicht auf ihre Kosten

MEG Milch Board fordert feste Preise im Milchkaufvertrag und Bündelung der ErzeugerDie Biomilch-Erzeugungskosten in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2022/23 bei 68,95 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr sind sie 2,64 Cent pro Kilogramm höher, so dass der Index von 99 auf 103 Punkte kletterte. Damit sind die Biomilch-Erzeugungskosten so hoch wie nie zuvor – insbesondere die Ausgaben für Energie (+18 %), Unterhalt (+20 %) und das zugekaufte Futter (+12 %) sind das zweite Wirtschaftsjahr in Folge sehr deutlich gestiegen. Zusammen mit den allgemeinen Betriebskosten ergeben sich pagatorische Kosten von 66,65 Cent pro Kilogramm.

16.10.2023

MMI 4/2023: Gemeinsam die Wogen glätten – Umsetzung des Artikel 148 GMO

Der Milch Marker Index vom Juli 2023 hat einen Stand von 121. Durch den Anstieg der Milcherzeugungskosten von 46,87 im April 2023 auf 49,73 Cent pro Kilogramm Milch und den gleichzeitigen Rückgang der Milchauszahlungspreise von 45,11 auf 40,63 Cent vergrößerte sich die Unterdeckung der Kosten um ganze 14 Prozent. Die Preis-Kosten-Ratio verringerte sich von 0,96 auf 0,82. Mit der Umstellung des MMI auf die neue Datenbasis des INLB 2021 ergab sich ein sichtbarer Zuwachs bei den allgemeinen Betriebskosten (durchschnittlich 1,18 Cent). Auf die Verschlechterung der Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung hatte aber auch der deutliche Rückgang der Rindererlöse in den letzten Monaten einen großen Einfluss. Dazu stiegen die Kosten für das Zukauffutter seit April 2023 insbesondere in Süd- und Ostdeutschland um 2,46 bzw. 0,31 Cent. Im Durchschnitt für Deutschland sind die Kosten dadurch auf einen Stand von 13,58 Cent pro Kilogramm erzeugter Milch geklettert. Die Milchauszahlungspreise fielen in der Region Süd um 5,61 Cent auf 44,18, in der Region Ost um 4,58 Cent auf 39,26 und in der Region Nord um 3,50 Cent auf 38,35 Cent pro Kilogramm.

27.09.2023

Kommen jetzt Spielregeln am Milchmarkt?

Die MEG Milch Board begrüßt den Antrag der Bundestagsfraktion der Linken, Art. 148 VO 1308/2013 übergreifend sowohl für Privatmolkereien als auch für Genossenschaften unter der Prämisse umzusetzen, dass für jedes Kilogramm Milch, das die Höfe verlässt, zuvor ein Kaufvertrag abgeschlossen sein muss, der die konkrete Menge in kg über eine bestimmte Laufzeit sowie einen konkreten Preis in Cent je kg regelt.

07.09.2023

Vertragsgebundene Milchvermarktung – Der Anfang ist gemacht

Erfreut zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz über die konkreten Ergebnisse der Konferenz über die Zukunft der Milchviehhaltung in Deutschland: „Wir begrüßen sehr, dass die Staatssekretärinnen Silvia Bender und Dr. Ophelia Nick einen Schwerpunkt auf die Lieferbeziehungen legen wollen und in ihrem Maßnahmenpaket auch Art. 148 GMO enthalten ist. Dieser soll nun endlich in Umsetzung kommen. Das wäre für die Milcherzeuger und erzeugerinnen der erste Schritt zu Verhandlungen auf Augenhöhe und würde ermöglichen, Verträge mit konkreten Angaben über Preise, Mengen, Laufzeiten und Qualitäten abzuschließen.“

03.08.2023

Penny-Aktionswoche: Eine Woche „wahre Kosten“ – und dann?

Für eine Woche bietet der Discounter Penny neun ausgewählte Produkte zu den „wahren Kosten“ an. „Welche Absichten stecken dahinter?“ fragt sich der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz. Die Wissenschaftler*innen, die diese Kosten berechnet haben, erhoffen sich durch die Aktion neue Erkenntnisse über das Einkaufsverhalten der Konsumenten*innen und Impulse, um das Zustandekommen von Lebensmittelpreisen neu diskutieren zu können.Doch was bezweckt Penny, der – wie die Mitbewerber auch – enormen Kostendruck auf die Erzeuger und Lieferanten ausübt und die eigenen Leistungen für die Umwelt ausklammert? Wenn Aufmerksamkeit das Ziel war, wurde es durchaus erreicht. Wie nachhaltig das Ganze sein wird, ist fraglich.

17.07.2023

MMI 3/2023: Nach kurzer Gewinnphase wieder Unterdeckung der Kosten

Der Milch Marker Index ist von Januar bis April 2023 um drei Punkte auf 113 gefallen. Die nach wie vor sehr hohen Erzeugungskosten verminderten sich geringfügig um 1,02 Cent auf 46,68 Cent pro Kilogramm. Dafür waren vor allem leicht gesunkene Preise beim Dünger und den Mischfuttermitteln für Rinder verantwortlich. Da die Milchauszahlungspreise jedoch zeitgleich um 11,80 Cent bzw. um 21 Prozent auf 45,11 Cent pro Kilogramm regelrecht verfielen, konnten die Erzeugungskosten im April 2023 bei einer Preis-Kosten-Ratio von 0,97 im Bundesdurchschnitt nicht mehr gedeckt werden. Im Januar 2023 hatte die Preis-Kosten-Ratio noch bei 1,19 gelegen. Nach nur einem halben Jahr endet damit die dringend benötigte Gewinnphase für die Milcherzeuge*innen.

28.04.2023

MEG Milch Board unterstützt die Münchner Milchmarkt-Erklärung

„Der Milchmarkt ist gekippt, die Zeichen stehen auf Sturm,“ so charakterisiert der Vorstand der MEG Milch Board Albert Pröpster die aktuelle Lage. Nachdem einige Molkereien die Auszahlungspreise drastisch gesenkt haben und andere ihrem Beispiel gefolgt sind, steuert der Milchmarkt auf die nächste Krise zu. Milcherzeugungskosten, die in den letzten Jahren nach Berechnungen der MEG Milch Board im Bundesdurchschnitt bei 47 Cent pro Kilogramm liegen – und in Süddeutschland sogar bei 55 Cent pro Kilogramm – können nicht durch die aktuellen Auszahlungspreise gedeckt werden. Umso wichtiger ist es nun gegenzusteuern, um zu verhindern, dass das Höfesterben weiter angeheizt wird und weitere Betriebe aufgeben müssen.Hauptgrund für die Verwerfungen sind die gestiegenen Milchmengen bei gleichzeitig sinkender Nachfrage. Jetzt wäre es also höchste Zeit, einzugreifen, nachdem die ersten Signale ignoriert wurden. Konkret heißt das: Die Politik kann das Instrument des freiwilligen Lieferverzichts gegen Entschädigung nutzen. Die praktische Umsetzung geschieht durch die Reduzierung der Milchliefermengen gegen einen finanziellen Ausgleich. Genau das sieht Art. 219a der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) vor. Und genau das wird in der „Münchner Milchmarkt-Erklärung“ gefordert, die anlässlich des „Münchner Milchgipfels“, zu dem die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen in den Bayerischen Landtag zahlreiche landwirtschaftliche Verbände aus dem Milchbereich eingeladen hatte, vorgestellt wurde.

17.04.2023

MMI 2/2023: Sinkende Milchpreise bei steigenden Kosten

Mit einem Stand von 116 (2015 = 100) liegt der MMI im Januar 2023 auf Höchstniveau. Nachdem die Milcherzeugungskosten bereits im Oktober mit 47,51 Cent auf einem neuen Allzeithoch lagen, stiegen sie bis Januar 2023 noch um weitere 0,19 Cent auf 47,70 Cent pro Kilogramm. Gegenläufig dazu sanken die Milchauszahlungspreise von 59,33 auf 56,91 um 2,42 Cent pro Kilogramm. Die Kostendeckung verringerte sich damit bereits um ganze sechs Prozent. Auch wenn die Milcherzeugungskosten in der Region Nord bereits im Oktober 2022 ihren Höchststand erreicht hatten und nicht weiter stiegen, waren die Milcherzeuger*innen in dieser Region von dem stärksten Abfall bei den Milchauszahlungspreisen betroffen (- 4,22 Cent pro Kilogramm). Aber auch in den Regionen Ost und Süd begann der Abwärtstrend (- 2,50 bzw. -0,13 Cent pro Kilogramm). Im Vergleich der Bundesländer wiesen die Milchpreisveränderungen eine sehr große Spannweite auf. Während die Preise in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland im Januar 2023 gegenüber Oktober 2022 noch um 0,71 Cent bzw. 1,22 Prozent angestiegen waren, fielen sie in Niedersachsen mit -5,45 Cent bzw. -8,90 Prozent am stärksten ab. Ob die Milchviehbetriebe auch in den nächsten Monaten ihre Kosten zur Erzeugung der Milch decken können, ist angesichts der aktuellen Entwicklungen also mehr als fraglich geworden.

27.03.2023

Willkürliche Milchpreissenkungen?

Die drastischen Milchpreissenkungen der letzten Wochen und Tage beschäftigen die Milcherzeuger*innen sehr. Das zeigte sich auch bei den Regionalversammlungen der MEG Milch Board, die an zehn verschiedenen Orten in Deutschland stattgefunden haben. Hier wurde das Thema sehr kritisch diskutiert und hinterfragt, auf welcher Grundlage die Preissenkungen zustande kamen. Während die Milchpreise ganze elf Monate brauchten, um vom Januar 2022 von 41,44 Cent auf 59,33 Cent pro Kilogramm im November zu steigen (AMI Deutschland bei 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß), genügte scheinbar die Ankündigung einer einzigen Molkerei, um einen Preissturz auszulösen.

16.02.2023

Vorstandsteam der MEG Milch Board wiedergewählt

Bei der Delegiertenversammlung der MEG Milch Board wurde das Vorstandsteam im Amt bestätigt. Es besteht aus dem Vorstandsvorsitzenden Frank Lenz und den weiteren Vorständen Albert Pröpster und Hermann Fischer. Lenz führt einen Biomilchviehbetrieb mit rund 300 Kühen und muttergebundener Kälberaufzucht in Sachsen-Anhalt. Pröpster kommt aus der Oberpfalz. Er bewirtschaftet einen Hof mit 27 Kühen. Fischer engagiert sich neben seinem Milchviehbetrieb (70 Kühe plus Nachzucht) ehrenamtlich als Vorsitzender der MEG Allgäu-Oberschwaben w. V.Das Vorstandsteam will sich weiter den Kernaufgaben der MEG Milch Board – mehr Teilhabe am Milchmarkt für die Milcherzeuger*innen durch Umsetzung des Art. 148 –widmen und dabei auch mit anderen gesellschaftlichen Gruppen und Verbänden zusammenarbeiten. Lenz hat erkannt: „In der Gesellschaft setzt sich die Erkenntnis durch, dass Umweltschutz und Erhalt der Kulturlandschaft nur mit den Bäuerinnen und Bauern, die diese Ziele letztlich umsetzen (sollen), gelingen kann. Voraussetzung dafür ist natürlich eine angemessene Bezahlung unserer Produkte. Der Milchpreis macht’s!“

16.01.2023

MMI 1/2023: Gewinne für Milchbauern – normal?

Mit 47,51 Cent pro Kilogramm verharren die Milcherzeugungskosten weiterhin auf einem sehr hohen Stand (MMI = 115 Punkte). Von Juli bis Oktober 2022 sind die Kosten nur noch geringfügig weiter gestiegen. Die Einkaufspreise für landwirtschaftliche Betriebsmittel liegen schon seit Januar auf Höchstniveau, wobei die Preise für das Zukauffutter aber seitdem um 10 Prozent gefallen sind, während bei den Betriebsmitteln für den Ackerbau und Energie weitere Preisanstiege zu beobachten waren. Die Kosten für das Zukauffutter liegen bereits seit April 2022 über 12,5 Cent pro Kilogramm Milch. Von den Milcherzeugungsbetrieben konnten deshalb in den letzten drei Monaten keinerlei Kostensenkungen realisiert werden. Aber die zum Abzug kommenden Rindererlöse sind mit 6,04 Cent pro Kilogramm Milch auf Grund der hohen Erzeugerpreise sehr hoch. Das Verhältnis zwischen den Milcherzeugungskosten und dem Auszahlungspreis verbesserte sich um fast 10 Prozent auf 1,25. Die Auszahlungspreise der Molkereien erreichten mit 59,33 Cent eine bisher noch nicht erreichte Höhe (ein Plus von 4,19 Cent bzw. 7,79 Prozent seit Juli 2022 und 23 Prozent gegenüber 2021). Dabei gab es große Unterschiede. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein lagen die Milchauszahlungspreise mit 61,23 bzw. 60,62 Cent pro Kilogramm am höchsten. Die stärksten Zuwächse wurden dagegen in Bayern (+5,43 Cent auf 58,20 Cent pro Kilogramm) und in Baden-Württemberg (+4,81 Cent auf 58,07 Cent pro Kilogramm) verzeichnet. Auch in allen anderen Bundesländern lagen die Milchauszahlungspreise auf bisher nicht gekanntem Niveau zwischen 58 und 59 Cent je Kilogramm Milch.

15.11.2022

Bio-MMI 2022: Der Biomilchmarkt funktioniert nicht! Biobauern kommen nicht auf ihre Kosten

Die Biomilcherzeugungskosten in Deutschland lagen im Wirtschaftsjahr 2021/22 bei 66,97 Cent pro Kilogramm. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kosten um 2,68 Cent pro Kilogramm gestiegen, so dass der Index von 96 auf 100 Punkte kletterte. Dies ist der höchste Kostenstand der letzten sieben Jahre. Insbesondere die Futterkosten sind so hoch wie nie. Bei einem Niveau von 13,62 Cent pro Kilogramm sind sie im Vergleich zum Vorjahr um 3,99 Cent (41 %) gestiegen. Dazu kamen die starken Kostensteigerungen bei der Energie (+ 24 %). Die Gesamterzeugungskosten belaufen sich auf 78,74 Cent pro Kilogramm. Nach dem Abzug der Einnahmen aus den Direktzahlungen und Zuschüssen (11,77 Cent pro Kilogramm, ohne sonstige Zahlungen aus den Agrarumweltmaßnahmen, aber mit der Bioprämie) ergab sich das Endresultat von 66,97 Cent pro Kilogramm. Die Erzeugerpreise für Biomilch stiegen im Vergleich zum vorherigen Wirtschaftsjahr um 3,66 auf 52,31 Cent pro Kilogramm. Der aktuelle Biomilchpreis kann nur 78 Prozent der Milcherzeugungskosten decken.

17.10.2022

MMI 4/2022: Aktuelle Situation nutzen um Marktposition zu stärken

Für den Milch Marker Index zum Juli 2022 wurde ein Wert von 115 Punkten ermittelt. Die Milcherzeugungskosten sind im Vergleich zum April geringfügig um 0,29 Cent auf 47,31 Cent pro Kilogramm Milch gesunken. Das mag auf den ersten Blick verwundern angesichts der unvermindert sehr hohen Betriebsmittelpreise. Eine Erklärung liegt in noch stärkeren Einsparungen speziell beim Düngerverbrauch. Wie sich das auf die Erträge auswirken wird, bleibt abzuwarten. Im selben Zuge erreichten die Milchauszahlungspreise im Juli 2022 in Deutschland einen Stand von durchschnittlich 55,04 Cent pro Kilogramm. Die Preise erhöhten sich von April bis Juli 2022 mit plus 7,84 Cent (+16,61 %) noch stärker als im Vorquartal (+ 5,54 Cent bzw. +13,30 %). Die Preisentwicklungen führten im Juli 2022 trotz der hohen Kosten zu einer Deckung der Milcherzeugungskosten in Deutschland. Die Preis-Kosten-Ratio lag bei 1,16, d. h. die Milcherzeugungskosten waren zu 116 % gedeckt

20.09.2022

Studie: Tierwohl für Kühe - bezahlbar?

Viele Milcherzeuger/innen würden gern mehr „Tierwohl“ auf ihren Betrieben umsetzen. Doch seit Jahren sind die Kosten der Milcherzeugung nicht gedeckt, Investitionen nur schwer möglich. Zudem ist völlig unklar, in welche Standards investiert werden müsste und welche Kosten sie verursachen.Deshalb hat die MEG Milch Board eine Studie beim Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft in Auftrag gegeben, die sich mit dieser Thematik befasst. Anders als in anderen Studien wurde vom Ist-Zustand ausgegangen. Basis dafür ist die 2021 veröffentlichte „PräRi-Studie“. Davon ausgehend wurden die Kosten für Investitionen in mehr Platz, einen Laufhof, Weidegang sowie Management für die Regionen Nord, Ost und Süd berechnet.

15.09.2022

Kraftfutter-Rechner: Selbstbewusst am Milchmarkt mitmischen

Sinkende Milchmengen und gestiegene Milchauszahlungspreise prägen die Lage auf dem Milchmarkt in den letzten Monaten. Der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz ist sich im Klaren: „Diese komfortable Situation wurde teuer bezahlt durch eine Besorgnis erregende Anzahl von Betriebsaufgaben. Dazu kommt die Trockenheit, die die Milchmengen ebenfalls nicht ansteigen lassen. Gleichzeitig haben wir es mit nie dagewesenen Kostensteigerungen zu tun, was dazu führt, dass die Kennzahlen zur Abschätzung, ob der Kraftfuttereinsatz rentabel ist oder nicht außerhalb des bisherigen Referenzsystems liegen.“Die Berechnungen der Milcherzeugungskosten zeigen weiterhin, dass Kraftfutter einen deutlichen Anteil an den Kosten der Milchproduktion hat. Dieser lag im Jahr 2015 noch bei rund 22 Prozent, im April 2022 waren es schon 27 Prozent, Tendenz steigend.

15.07.2022

MMI 3/2022: Milch ist knapp, Kosten und Preise steigen

Der Milch Marker Index lag im April 2022 bei 116 Punkten, und die Milcherzeugungskosten betrugen 47,60 Cent pro Kilogramm. Zum ersten Mal seit Beginn der Berechnung des MMI wurde trotz des starken Anstiegs fast die Kostendeckung erreicht. Die Milcherzeugungskosten stiegen seit Januar 2022 um 1,31 Cent auf 47,60 Cent je Kilogramm, das entspricht 2,8 Prozent. Der Milchauszahlungspreis stieg im gleichen Zeitraum aber sogar um 5,54 Cent bzw. 13 Prozent auf 47,20 Cent je Kilogramm, sodass die Preis-Kosten-Ratio bei 0,99 lag und die Milcherzeugungskosten im Bundesdurchschnitt damit zu 99 Prozent gedeckt waren.Die Milchauszahlungspreise erreichten im April 2022 in Schleswig-Holstein Höchststände von 50,54 Cent und lagen in der Region Nord durchschnittlich bei 47,96 Cent pro Kilogramm, im Osten erreichten die Preise ein Niveau von 47,17 Cent pro Kilogramm und in der Region Süd von 46,30 Cent.

01.07.2022

MEG Milch Board fordert kritischeren Blick auf Großgenossenschaften

Mit Beschluss vom 21.06.2022 hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) das durch die MEG Milch Board w. V. angeregte Verfahren gegen Arla Foods eingestellt. Grundlage des Verfahrens war eine Mitteilung der Arla Foods an die Lieferanten, dass infolge gestiegener Energiekosten die Milchauszahlungspreise um einen Cent gekürzt werden. Die MEG Milch Board w. V. ist über das Ergebnis der Verfahrenseinstellung schon etwas verwundert, da die Kürzung der Milchauszahlungspreise um einen Cent aus Sicht der Erzeuger*innen unzweifelhaft gegen das Verbot der Übernahme unspezifischer Kosten verstößt. Die Energiekosten des Verarbeiters stehen in keinem spezifischen Zusammenhang mit der verkauften Rohmilch. Daher ist es grundsätzlich untersagt, Preisveränderungen in diesem Bereich einseitig auf ein anderes Mitglied der Lieferkette umzulegen.

26.04.2022

Leitfaden Verträge im Milchsektor: Paradigmenwechsel in der Milchvermarktung

Als wichtigen Baustein auf dem Weg zur Souveränität von Milcherzeugern und -erzeugerinnen bezeichnete der Vorstandsvorsitzende der MEG Milch Board Frank Lenz den Leitfaden für Verträge im Milchsektor, den die MEG Milch Board zusammen mit dem European Milk Board herausgebracht hat. „Der Leitfaden ist ganz klar eine Weiterentwicklung der RoadMap Milch & Markt, in der wir schon vor dem Auslaufen der Quote für die Einführung einer verpflichtenden vertragsgebundenen Milchvermarktung plädiert haben.“ Bislang gehört der Milchsektor zu den wenigen Wirtschaftszweigen, in denen es weit verbreitet ist, dass der Kunde – nämlich die Molkereien – für die Produzenten*innen eine Abrechnung erstellt. Das heißt also, dass von den Erzeugern*innen selbst keine Rechnungen verschickt werden. Im Milchkaufvertrag finden sich dann nicht immer die Positionen der Milcherzeuger*innen wieder. Der Vorstand der MEG Milch Board Albert Pröpster stellt klar, dass es sich um einen Paradigmenwechsel handelt: „Bislang basieren die Verträge auf den Bedürfnissen der Molkereien. Das wollen wir umkehren und die Kostensituation und Interessenslage der Milcherzeuger*innen zur Grundlage der Milchvermarktung und Vertragsverhandlung machen.“

19.04.2022

MMI 2/2022: Geringe Milchmengen als Chance für Bäuerinnen und Bauern

Der Milch Marker Index lag mit einem Stand von 111 um ein Prozent über dem Vorjahresdurchschnitt, nachdem er im Oktober 2021 bei 112 gelegen hatte. Die Milcherzeugungskosten in Deutschland sind im Januar 2022 mit durchschnittlich 45,88 Cent pro Kilogramm nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau und haben sich gegenüber dem Vorquartal mit 46,13 Cent pro Kilogramm kaum verändert, auch wenn die Kosten insbesondere für Energie, Kraftfutter und Düngemittel weiter angestiegen waren. Die aktuellen Kostensteigerungen, die wir seit Januar 2022 feststellen, sind hier noch nicht erfasst. Im Vergleich zum Oktober haben sich die Einnahmen aus der Rindererzeugung ebenfalls immens erhöht, sie werden als Koppelprodukt von den Milcherzeugungskosten abgezogen. Mit 41,64 Cent je Kilogramm erreichte der Milchauszahlungspreis im Januar 2022 einen lange nicht gekannten Wert und lag damit um 4,15 Cent höher als im Oktober 2021 bzw. um 4,63 Cent pro Kilogramm über dem Vorjahresdurchschnitt. Trotzdem sind noch neun Prozent der Kosten nicht gedeckt; im Oktober 2021 waren es 19 Prozent.

10.03.2022

Eckpunktepapier Verbändegemeinschaft

Eine Verbändegemeinschaft landwirtschaftlicher Verbände hat heute ihr neues Eckpunktepapier „Preise für unsere Agrarprodukte, die eine wirtschaftlich nachhaltige Weiterentwicklung unserer Betriebe ermöglichen“ an die Agrarministerinnen und -minister von Bund und Ländern geschickt. Die Verbändegemeinschaft fordert in ihrem Brief die Agrarministerinnen und -minister auf, die anstehende Agrarministerkonferenz Ende März zu nutzen, um die Umsetzung der gemeinsamen Forderungen einzuleiten.Die Verbände verweisen im Eckpunktepapier auf die unzureichende Marktstellung der Erzeugerinnen und Erzeuger in der Wertschöpfungskette, die dauerhaft viel zu niedrige Preise für die tierhaltenden Betriebe bedeutet. Im Schweine- und im Milchsektor ist trotz der aktuell höheren Preise eine gewinnbringende Produktion nach wie vor nicht möglich, da auch die Produktionskosten exorbitant gestiegen sind.

17.01.2022

MMI 1/2022: Fließt kein Geld, fließt keine Milch

Im Oktober 2021 betrug der Milch Marker Index 112, somit sind die Milcherzeugungskosten im Vergleich zum Basisjahr 2015 um 12 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Juli 2021 lagen die Milcherzeugungskosten in Deutschland mit 46,13 Cent pro Kilogramm Milch um knapp einen Cent höher, und der Milch Marker Index legte um 2 Prozent zu. Da der Milchauszahlungspreis im gleichen Zeitraum um 1,66 Cent auf 37,45 Cent pro Kilogramm anstieg, veränderte sich die Preis-Kosten-Ratio von 0,79 auf 0,81. Der Milchauszahlungspreis deckt damit immer noch 19 Prozent der Kosten der Milcherzeugung nicht. Die Milcherzeugungskosten stiegen in allen drei Regionen Deutschlands. Insbesondere bei den süddeutschen Betrieben, in denen überwiegend Doppelnutzungsrassen wie das Fleckvieh eingesetzt werden, konnte der Kostendruck etwas besser abgefangen werden. Dies lag jedoch an den ebenfalls deutlich angestiegenen Rindererlösen.