Beitrag agrarzeitung

Markteinschätzung der MEG Milch Board

Online-Ausgabe vom 19.01.2024

GÖTTINGEN. Das globale Milchaufkommen befindet sich laut FAO langfristig auf Wachstumskurs. Es hat 2023 um 1,3 Prozent zugenommen.

Die globalen Angebotszuwächse erfolgen vornehmlich in den Schwellen- und weniger in den entwickelten Industrieländern. Hauptwachstumsmotor ist Asien (+2,3 Prozent oder 431 Mio. t).

Indien führt Rangliste an

Zu den fünf führenden Produzenten gehören Indien, China, Pakistan, die Türkei, Usbekistan und Kasachstan, wobei allein auf Indien 232 Mio. t Milch entfallen. Für Europa erwartet die FAO ein leichtes Wachstum um 0,5 Prozent auf 234 Mio. t Milch. Russland strebe ein Wachstum von rund 3 Prozent an, gestützt durch weitreichende staatliche Subventionen für Rinderbestände. Die EU-Kommission geht derweil von einem weitgehend stabilen Milchaufkommen aus.

Die Börsenkurse für Butter und Magermilchpulver steigen. Die internationale Handelsbörse „Global Daily Trade" zeigt ebenso steigende Preise. Beim ersten Global Daily Tender im Jahr 2024 am 16. Januar sind die Preise über alle gehandelten Produkte und Zeiträume hinweg im Schnitt leicht um 2,3 Prozent gestiegen. Insgesamt wechselten 24 909 t Milchprodukte auf der Plattform den Besitzer und damit 1297 t weniger als beim vorherigen Termin. Fester entwickelt haben sich vor allem die Kurse für Butter, Vollmilchpulver und wasserfreies Milchfett Nur bei Mozzarella waren Abschläge zu beobachten.

Somit sind die Bedingungen am Milchmarkt zu Beginn 2024 deutlich stabiler als vor einem Jahr. In Deutschland und der EU sind die Milchmengen Ende 2023 unter das Vorjahresniveau gefallen, und die Nachfrage erholt sich stetig - auch durch den starken Preisrückgang für Milchprodukte. Im November 2023 lag der Milchpreis 29,1 Prozent unter dem Vorjahresmonat.

Erzeugerpreise profitieren

Damit ist auch bei den Erzeugerpreisen tendenziell eine nach oben gerichtete Entwicklung zu erwarten. Die Kurse für konventionell erzeugte Kuhmilch werden im Bundesschnitt oberhalb der 40-Cent-Marke bleiben müssen, um den Milchstrom nicht abreißen zu lassen. Wird die Produktion so weit ausgeweitet, dass der Markt die angediente Milch nicht aufnehmen kann, bedarf es Mittel, um den Markt nicht kippen zu lassen. Andernfalls gerät er schnell in ein Ungleichgewicht, welches die Aufwärtsbewegung der Preise umkehrt.